Wenn man in Ratgebern, Anleitungen zur Hundeerziehung und anderen Schriftwerken zum Thema Hund liest, stößt man unweigerlich auf diese Bezeichnung. Die Konsequenz (von lateinisch consequi folgen, erreichen) ist die Folge eines Ausgangssachverhalts oder auch ein Sachverhalt, der aus dem Vorangegangenen entsteht. Wenn X passiert, dann ist Y die Folge (Konsequenz) davon. Oftmals ist genau durch diese meist zwingende Folgerung das Wort Konsequenz mit einem negativen Unterton behaftet: „wenn man Tätigkeit X macht, dann muss man mit den Konsequenzen Y leben“.

Doch genau dieser negative Unterton, der unangenehme Beigeschmack, fehlt bei der Definition der konsequenten Erziehung. Das Verhalten unseres Hundes erfährt durch konsequente Erziehung eine pädagogisch angemessene, deutlich auf das Verhalten bezogene Folge, die Konsequenz.
Das ausgeführte Kommando oder die entsprechende Bemühung wird lernwirksam positiv belohnt, der Hund macht die lehrsame Erfahrung, dass sein Verhalten erwünscht und richtig war. Er wird es gerne wiederholen.
Das unangebrachte und unerwünschte Gegenstück zu der positiven Bestärkung der Hundeverhaltens ist die unangemessene und harte Strafe, die mit dem Verhalten des Hundes in keinem für den Hund ersichtlichen Zusammenhang steht. Dies ist eine unangemessene, schädliche Konsequenz und nicht erwünscht bei der konsequenten Erziehung!
Fehlverhalten wird angemessen und deutlich unterbunden, so dass es nicht schädlich für den Hund und seine Lernmotivation ist.

Ziel der konsequenten Erziehung ist es eine für den Hund klar definierte Welt zu erschaffen, in der er sich wohlfühlt, weil er weiß, wo sein Platz ist. Klar definierte Regeln – was darf der Hund und was nicht – sorgen für das soziale Wohlbefinden des Hundes. Konflikte werden in Grenzen gehalten bzw. vermieden.
Was bedeutet dies in der Praxis?

Auch Zuhause müssen klare Regeln geschaffen und eingehalten werden. Sie sind der souveräne Chef Ihres Hundes. Dazu gehört auch, dass Sie die Regeln bestimmen und für ihre Einhaltung sorgen. Ihr Hund wird immer wieder austesten wollen, ob er Ihnen Ihre „Alpha-Position“ abnehmen kann. Dann hätten Sie Ihren eigenen kleinen Haustyrannen und es wird im Zuammenleben mit ihm wieder und wieder zu Konflikten kommen.

Demonstrieren Sie Ihre Macht.

  1. Einschränkung der Bewegungsfreiheit
    Schicken Sie Ihn ruhig mal auf seinen Platz oder untersagen ihm das Betreten bestimmter Räume (Bsp.: Küche).
  2. Ignorieren Sie ihn komplett, wenn er unerwünschtes Benehmen an den Tag bringt (Bsp.: er fordert Ihre Aufmerksamkeit permanent für sich)
  3. Sie gehen vor ihm aus der Tür, wenn es beispielsweise nach draußen zum Gassigehen geht. Lassen Sie sich nicht beiseite drängeln, denn Sie sind doch der Boss.
  4. Erhöhte Plätze sollten für Ihren Hund tabu sein. Sessel, Sofa, Bett sind priviligierte Plätze, die dem Chef zustehen und nicht dem Hund. Wenn Sie aber trotzdem nicht auf Ihren Hund neben sich auf dem Sofa verzichten möchten, so denken Sie daran, dass Sie bestimmen, wann und wielange. Das heißt, Sie geben ihm das Kommando, wann er aufs Sofa springen darf und vor allem sagen Sie ihm auch, wann er wieder runter soll.
  5. Menschliche Nahrung ist nichts für Hunde! Nicht nur wegen der völlig falschen Zusammensetzung, die dem Bedarf eines Hundes gänzlich widerspricht, sondern auch, weil es Ihre Nahrung ist. Kein Happen nebenbei am Tisch für den Hund. Dies führt nur zu Betteleien – und so mancher Gast könnte sich sehr belästigt fühlen, wenn der Hund des Hauses mit aufforderndem Bettelblick und sabberndem Maul neben ihm sitzt und jeden Bissen von der Gabel wegguckt.
  6. Der Hund bekommt nach Ihnen und der Familie sein Futter. Ist dies nicht einzurichten, so tun Sie einfach so, als äßen Sie erst einen Happen von seinem Futter, bevor Sie es ihm hinstellen. Der Rudelchef darf nun mal zuerst fressen.
  7. Verlangen Sie eine kleine Gehorsamsübung von Ihrem Hund, bevor er sein Futter fressen darf. Lassen Sie ihn beispielsweise „Sitz“ machen und geben dann die Erlaubnis zum Fressen.
  8. Lassen Sie sein Spielzeug nicht rumliegen, sondern räumen es nach dem Spiel beiseite. Ein Hund hat keine Besitztümer. Gleiches gilt auch für liegengelassene Kauknochen.
  9. Sie geben die Befehle und Sie heben sie auch wieder auf: der Hund selbst darf ein Kommando nicht von selbst beenden – aus dem „Platz“ oder „Bleib“ heraus wieder aufstehen beispielsweise. Bleiben Sie lieber in seiner Nähe, damit Sie ihn korrigieren können, sollte er eigenständig einen Aufstehversuch unternehmen.

Diese Regeln mögen auf den ersten Blick für den Laien und Tierliebhaber sehr herzlos wirken, sind aber gute Richtlinien für ein gemeinsames Zusammenleben mit seinem Partner Hund. Konflikte und Streitigkeiten werden auf diese Art weitestgehend vermieden bzw. kommen gar nicht erst auf. Der Hund lernt sich an seinem Herrchen/Frauchen zu orientieren und weiß somit, wo sein Platz im Rudel ist. Keine dieser Regeln ist schädlich für Ihren Hund und würde ihn davon abhalten Sie zu lieben, im Gegenteil.


 

© Jill Peters 2009 – www.visions-inside.de