In dieser Rubrik „Hundekrankheiten“ werden Sie viele tiermedizinische Informationen finden, in diesen stöbern können und sich „schlauer lesen“. Informieren Sie sich unabhängig vom Tierarzt über Krankheiten Ihres Hundes – aber dies soll nicht den Besuch beim Tierarzt ersetzen!
Ohne Stress zum Tierarzt
Als Hundehalter ist man oftmals mit dem „Fachchinesisch“ eines Tierarztes überfordert und weiß die Erkrankung nicht richtig einzuschätzen: Man ist verunsichert und auch durchaus verängstigt, wenn man nicht versteht, was dem eigenen Hund fehlt und wie man damit umgehen soll.
Nicht jeder Tierarzt ist in der Lage dem Tierhalter verständlich zu erklären, um welche Erkrankung es sich handelt und wie sie behandelt werden muss. Deswegen ist der Tierarzt jedoch nicht lange „schlecht“, denn wir sollten bedenken, dass er tagtäglich mit kranken Tieren zu tun hat und seine Fachbegriffe für den Tierarzt selbst völlig normal und an seiner Tagesordnung sind. Aber als normaler Hundebesitzer oder gar als Ersthundehalter versteht man nur „Bahnhof“, wenn Fachbegriffe und Medikamentennamen in den Raum geworfen werden.
Aus diesem Grund empfiehlt es sich, dass man sich auf einen Tierarztbesuch vorbereitet:
Stellen Sie sich vorher eine Liste mit den Fragen zusammen, die Sie dem Tierarzt stellen möchten. Schreiben Sie sich dies ruhig alles auf und nehmen Sie die Liste mit zum Tierarzt. So können Sie sich sicher sein, dass Sie all das erfragt haben, was Sie wissen möchten.
Vorschläge für Fragen an Ihren Tierarzt:
- Wie lautet die Diagnose? – Diese Frage ist wohl die wichtigste Frage vorweg. Jedoch lässt sie sich meist nicht sofort beantworten, denn für die Diagnosefindung müssen in vielen Fällen weitere Untersuchungen durchgeführt werden. An diesem Punkt werden Sie sich eventuell noch gedulden müssen und weiterführende Fragen stellen.
- Welche (anderen) möglichen Erkrankungen kommen in Frage? – Die Antwort auf die Frage nach der Differentialdiagnose kann kurz oder sehr lang ausfallen, je nachdem wie sicher die Diagnose schon ist. Und ein Tierarzt ist auch nur ein Mensch, so dass er vielleicht auch nicht sofort in der Lage ist diese Frage vollständig zu beantworten.
- Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es? – Heutzutage gibt es viele unterschiedliche Behandlungsformen. In manchen Fällen ist ein chirurgischer Eingriff von Nöten; viele Fälle lassen sich medikamentös behandeln. Auch Strahlentherapien und Verhaltens-/Psychotherapien haben Einzug in die heutige Tiermedizin gefunden. Und ein weiteres breites Spektrum bieten die Alternativmedizin und die Naturheilkunde. Auch kann man oftmals die schulmedizinische Behandlung durch den Tierarzt durch geeignete naturheilkundliche Therapie ergänzen und unterstützen.
- Wie lange dauert die Behandlung? – Manche Therapien erstrecken sich über einen langen Zeitraum. Nicht nur für die Heilung oder Symptombekämpfung ist es wichtig die Therapiedauer einzuhalten, sondern man muss sich auch über die dadurch entstehenden Kosten (Medikamente, Behandlung) bewusst werden und darauf einstellen können.
- Welche Medikamente setzt der Tierarzt ein? – Lassen Sie sich aufklären, welche Medikamente Ihr Hund bekommt und wofür/wogegen diese eingesetzt werden. So können Sie selbst besser nachvollziehen, was gemacht wurde und werden soll, so dass Sie – sofern Sie sich eigenständig selbst weiter informieren möchten – genau Bescheid wissen, sollten Sie nach der bisherigen Behandlung gefragt werden (beispielsweise in Forendiskussionen).
- Wie lautet die Prognose? – Gerade bei schweren Erkrankungen ist die Frage nach dem möglichen Krankheitsverlauf und seiner Entwicklung eine sehr wichtige Frage, deren Antwort man verantwortungsvoll behandeln muss und welche über Leben und Tod entscheiden kann. Aber auch bei leichten Erkrankungen ist es eine Hilfe, wenn der Hundehalter die Antwort kennt und seine Sorgen um seinen Hund mindern kann.
- Wieviel kostet die Behandlung? – Diese leidige Frage muss man heutzutage stellen, denn Behandlungskosten können schnell in die Höhe schießen. Nicht jeder Hundehalter kann die entstehenden Kosten aus dem Ärmel schütteln und sollte die Gelegenheit haben die Finanzierung zu organisieren. So fallen Sie mit dem Erhalt der Rechnung auch nicht aus allen Wolken, wenn die Behandlung abgeschlossen ist. In vielen Tierarztpraxen ist es Usus, dass die Behandlung direkt im Anschluss bezahlt werden soll. In Notfällen oder bei einer Therapie, die sich über einen längeren Zeitraum erstreckt, erkundigen Sie sich am besten über Zahlungsmöglichkeiten – so zeigen Sie zugleich auch Ihre Zahlbereitschaft. Viele Tierarztpraxen und -kliniken lassen sich auch auf Ratenzahlungen ein. Informieren Sie sich rechtzeitig und besprechen Sie es mit Ihrem Tierarzt.
- Zusammenarbeit mit Kliniken oder anderen Tierärzten/Tierheilpraktikern? – In manchen Fällen kann eine Zusammenarbeit mit Fachtierärzten, -kliniken oder auch Tierheilpraktikern hilfreich sein. Sollten Sie sich dafür entscheiden jemand weiteres „an Bord“ zu holen (sei es für eine Zweitmeinung oder für eine spezielle Therapieform) zu „dem Fall“ hinzu zu ziehen, besprechen Sie auch dies vorher mit Ihrem Tierarzt, damit keine Missverständnisse entstehen. Fragen Sie ihn auch direkt, ob er bereit ist mit dem Kollegen oder Tierheilpraktiker zusammen zu arbeiten. So vermeiden Sie Konflikte und können auch später wieder ohne „schlechtes Gewissen“ zu Ihrem Tierarzt gehen.
Verstehen Sie eine der Antworten nicht, fragen Sie ruhig nach, auch nach der Schreibweise von Krankheits- und Medikamentennamen. Es ist völlig normal, wenn man die Fachbegriffe nicht sofort versteht und/oder schreiben kann.
Bereiten Sie aber auch die Antworten auf Fragen vor, die Ihnen Ihr Tierarzt stellen könnte, wenn Sie mit Ihrem Hund in die Sprechstunde gehen. Den eigenen Namen und Anschrift hat man ja normalerweise parat, wird man danach gefragt. Aber wissen Sie aus dem Stehgreif, wann Ihr Hund das letzte Mal geimpft und entwurmt wurde?
Für die Patientenannahme werden vor allem bei Erstbesuchen beim Tierarzt einige Informationen über Ihren Hund benötigt. Vieles kann man direkt beantworten, aber manche Daten fallen einem oft nicht sofort ein.
Mögliche Fragen Ihres Tierarztes:
- Name, Rasse, Alter (Geburtsdatum)
- Geschlecht (kastriert oder nicht)
- Gewicht – Ihr Hund kann auch vor Ort gewogen werden, wenn es erforderlich ist wie beispielsweise für die Medikamentendosierung.
- Wann war die letzte Impfung und wogegen? (Impfausweis)
- Wann war die letzte Entwurmung und welches Medikament wurde eingesetzt?
- Hat Ihr Hund Vorerkrankungen? Bekommt er derzeit Medikamente? Wenn ja . welche?
Gegebenenfalls sind auch frühere Erkrankungen wichtig. - Ist Ihnen eine Medikamentenunverträglichkeit bei Ihrem Hund bekannt?
- Waren Sie mit Ihrem Hund im Ausland? Wenn ja, wo und wann? – Es gibt einige Erkrankungen, die durch Erreger, die im Ausland aber nicht in unserer Region auftreten, hervorgerufen werden.
- Haben Sie Zecken- oder Flohbefall an Ihrem Hund festgestellt? – Diese kleinen Biester können auch Krankheiten übertragen; so kann die Zecke zum Beispiel Überträger der Borreliose sein.
- Welche Beschwerden hat Ihr Hund und wie äußern sie sich?
- Wann sind die Beschwerden zum ersten Mal aufgetreten?
- Wie oft und zu welchem Zeitpunkt treten die Beschwerden auf?
- Hat Ihr Hund etwas Außergewöhnliches gefressen? – Die Antwort ist gerade bei akuten Fällen mit Vergiftungserscheinungen wichtig.
Diese Fragen lassen sich durchaus weiter individuell nach Art der auftetenden Beschwerden ihres Hundes ergänzen. Wenn Sie sehr besorgt sind, so kann es auch für Sie selbst eine Hilfe sein, wenn Sie sich auf diese Fragen konzentrieren und Ihre Gedanken so von der Sorge ablenken. Und vor allem sind Sie so eine große Hilfe für den Tierarzt, welcher aus den Antworten schon einen guten Weg zur Diagnose und Behandlung finden kann.
Auch wenn Ihr Hund nicht akut erkrankt ist, empfiehlt es sich für den Notfall präpariert zu sein: Nehmen Sie sich einen Moment Zeit und beantworten die Fragen für sich und legen sie griffbereit, damit sie bei Bedarf schnell zur Hand sind.
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